Wir schreiben das Jahr 1952: Die Jugend in Deutschland hat die Schnauze voll von
Krieg. So entstand eine Massenbewegung gegen die Wiederbewaffnung des deutschen
Militärs. Am 11. Mai 1952 gingen tausende Jugendliche nach Essen, um
gegen die Aufrüstung zu protestieren. Nicht wenige von ihnen waren organisiert.
Einer von ihnen, Philipp Müller, 21 Jahre alt und Mitglied der KPD (Kommunistische
Partei Deutschlands) und der FDJ (Freie Deutsche Jugend), wurde auf der
Demonstration von Polizisten erschossen. Polizeigewalt in Essen ist keine Neuigkeit:
Vor 70 Jahren war er das erste politische Mordopfer der jungen BRD. Philipp
Müller müsste zum Symbol des antimilitaristischen Widerstandes der Jugend in
Deutschland werden und den Protest gegen die Aufrüstung mit seinem Kampf
verbinden. Heute stehen wir wie Philipp Müller auf den Straßen und haben dieselben
Forderungen wie er und Tausend andere damals. In Zeiten, in denen die deutsche
Regierung 100 Milliarden Euro für die Wiederbewaffnung und den Krieg
aufbringt, aber nichts für die Gesundheitsversorgung, die Schulen oder unsere
Infrastruktur. Es ist der Krieg der Herrschenden, nicht unserer, nicht deiner. Wir
stehen an den Bändern, in den Werkstätten, gehen in die Schulen – egal, welcher
Nationalität wir entstammen. Jeder lernt, arbeitet und studiert wie wir alle, je nach
Nationalität aber mit weniger als das, was einem im noch reichen Deutschland mit
deutschem Pass am Ende des Monats bleibt. Wir alle aber brauchen den Kampf
gegen den Krieg, gegen das Elend, gegen die Ausbeutung. Und dieser Staat ist
nicht unser Staat! Die Arbeiter:innen aller Länder haben keinen eigenen Staat,
solange sie ihre eigenen Herren nicht gestürzt haben. Unser Hauptfeind steht also
im eigenen Land!
Tatsache ist, dass sich Deutschland gerne als Friedensstifter gibt, bei genauem
Hinschauen sieht man aber, wie deutsche Banken, Konzerne und Politiker:innen an
jedem Krieg in jedem Land Geld verdienen, ob sie jetzt Waffen an den faschistischen
türkischen Staat liefern, der damit unter anderem den IS bewaffnet oder
Menschen aus dem eigenen Land in Diktaturen abschieben. Durch ihre Kriege
leiden Jugendliche, Frauen, Arbeiter:innen aus aller Welt. Wer soll hinter den
Waffen stehen? Wer muss flüchten, wer leidet am meisten unter dem Krieg? Wir,
die Arbeiter:innen. Wer schlägt daraus Profite, wer schöpft Macht aus dem Leid?
Die Kapitalisten, die Herrschenden. Besonders jetzt, wenn der Staat aufrüstet,
wenn die Herrschenden die Kriege befeuern, müssen wir als Jugendliche, damals
wie heute, auf die Straßen. Nehmen wir uns ein Beispiel an Phillip Müller, gedenken
wir ihm, indem wir seinen Kampf fortführen. Er ist nicht umsonst gestorben, denn
wir tragen seine Ideale weiter auf die Straße!
KOMMT ZUR PHILLIP MÜLLER – DEMONSTRATION AM 14. MAI UM 14:00 UHR ZUM WILLY-BRANDT-PLATZ IN ESSEN!